„Was ich noch zu sagen hätte“ – Hospizprojekt

Am 05. Dezember 2023 hatten wir, die Ethikgruppe 9a/b mit Frau Korinth, Frau Grimm aus Jena zu Gast. Frau Martina Grimm ist die Illustratorin des bemerkenswerten Buches „Was ich noch zu sagen hätte“. Zusammen mit dem Autoren Herrn Tim Wache setzte sie die Idee des Buches um. Beide hatten schon länger für eine Kolumne über Menschen, die einem Beruf nachgehen, welchen sie für gesellschaftlich unterschätzt hielten, im Jenaer Stadtmagazin zusammengearbeitet. Ein Bericht über eine ehrenamtliche Hospizmitarbeiterin, den sie schreiben wollten, wurde jedoch abgelehnt. Auch im Zusammenhang damit, dass ein Freund von Herrn Wache in jungen Jahren starb, entstand die Idee zu diesem Buch. Er und Frau Grimm führten zahlreiche Gespräche in einem Jenaer Hospiz durch und hielten fest, was die todkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase bewegte und was sie zu sagen hatten bzw. noch tun wollten.

So kam das Buch „Was ich noch zu sagen hätte“ zustande. In der Woche vor dem Gespräch haben wir uns mit dem Buch beschäftigt und Notizen gemacht. Die vielen Fragen, die aufkamen, hat Frau Grimm beantwortet sowie von ihren Erlebnissen und eigenen Schlussfolgerungen erzählt. Wir konnten Fragen stellen und einige interessierte, was auf Frau Grimms „Bucket List“ steht. Die Mehrheit der Schüler*innen war sich einig: Mehr Zeit mit der Familie verbringen. Sehr beeindruckend war für uns, welche unterschiedlichen Sichtweisen auf das Leben von den Patienten im Hospiz deutlich wurden. Auch das viele Positive und manche Gelassenheit, war für uns überraschend. Natürlich gab es auch Traurigkeit und Bedauern.

Einige Eindrücke beim Lesen

Kap.1 Otto, 89 Jahre, erzählt, wie schön das Leben sei, wie schön sein Leben war. Diese Perspektive ist wunderschön und erfüllt einen mit Freude.Bis jetzt: meine Erwartungen erfüllt.
Kap.2 Friederike, 20 Jahre, stirbt bald. Sie erzählt traurig über ihr Leben und gibt mir eine nachdenkliche, eine für mich neue Sichtweise auf die Möglichkeiten des Lebens. Erwartung erfüllt.
Kap.3 Günther, 66 Jahre, gibt mir Sicht auf ein „sorgloses“ Leben, seine Kindheit und sein „Jetzt“. Ich finde es faszinierend, wie er auf das Leben schaut. Damit meine ich, dass er sich nirgends einmischt, sich keinen, für ihn unnötigen Fragen stellt, wie: „Warum ist ...?“ Dieses Leben würde jeder gerne führen. Ein glückliches Leben. Auch jetzt, nachdem ich dieses Kapitel gelesen habe, habe ich eine dritte Perspektive bekommen.

Nach dem Lesen

Das Buch war sehr interessant, denn man bekommt viele Blicke auf das Leben. Ich habe selber drei Menschen verloren, zwei davon in diesem Jahr. Nachdem ich das jetzt gelesen habe, wünsche ich mir, mehr über ihr Leben gewusst zu haben. Ich war mit ihnen immer nur im „Jetzt“. Das Projekt hat uns bereichert. Jeder hat in einer Feedback-Runde am Ende seine Gedanken eingebracht. Vielen Dank an Frau Grimm. Die finanzielle Absicherung wurde uns durch die Erasmus-Akkreditierung unserer Schule ermöglicht.

Sonny Steinmetz, 9b

https://www.deine-meilensteine.de/hospiz-projekt/