Ursaurier, steinerne Abdrücke von Wellen, Regentropfen und vieles mehr zur Rekonstruktion des Ökosystems im Perm

Nachdem wir im November 2021 die MINT-Vorlesungsreihe am Goethegymnasium mit einem spannenden Vortrag zum Thema „Die Welt der Thüringer Ursauriervor 285 Millionen Jahren – neue Ausgrabungen am Bromacker“ begonnen hatten, begab sich die Klasse 9b mit der Geographielehrerin Frau Conrad und dem Geschichtslehrer Herrn Wiegand am 19.6.2023 auf den Weg nach Georgenthal im Thüringer Wald direkt an den bedeutendsten Fundort für Landwirbeltiere des Unterperm außerhalb von Nordamerika im Tambacher Becken.

Gut, dass Herr Prof. Dr. Frenzel vom Institut für Geowissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena so flexibel war und uns in Gotha gleich neben dem Busbahnhof wichtige Zusammenhänge erklärte, da wir durch die Verspätung des Zuges den Bus verpassten und so eine Stunde warten mussten.

Von der Lohmühle mussten wir nicht weit laufen und konnten bald die früheren und jetzigen Ausgrabungsbereiche besichtigen. Entlang des Saurier-Erlebnispfades im Nationalen und UNESCO-Global Geopark „Thüringen Inselsberg – Drei Gleichen“ sind sehr anschauliche Tafeln aufgestellt auf denen viel Wissenswerte beschrieben wird.

Seit 2020 bis 2025 finden wieder jährlich für ca. 6 Wochen Grabungen statt, in denen nach vielen Kratz- und Fußspuren, sowie Abdrücken von Pflanzen, Tieren, Knochen und Skeletten und Skelettteilen nun vor allem wie in einem großen wissenschaftlichen Puzzle viele Teile zu einem Gesamtbild des Lebens, also des gesamten Ökosystems, im Karbon und Perm zusammengefügt werden. Da die Erde ein sich selbst regulierendes System ist, könnte uns das Verständnis der Vorgänge in weit vergangenen Zeiten vielleicht auch helfen, heutige und zukünftige Entwicklungen zu verstehen und unser Handeln daran auszurichten.

Diese Erkenntnisse vertieften wir danach mit Herrn Dr. Tom Hübner im Bromacker-Lab im Schloss Friedenstein in Gotha. Hier konnten wir den Dingen und Forschungen mit Filmsequenzen, Mikroskopen, aber auch spielerisch noch tiefer und genauer auf den Grund gehen.

Vielleicht haben ja einige Lust, sich in der Zeit vom 17.7. bis 11.8. die aktuellen Grabungen am Bromacker einmal anzuschauen!

G. Conrad