Rückblick Projekttage 2022: „Hoch hinaus statt tief gefallen!“

Unter dem Motto des Titels versammelten sich fünfzehn Schülerinnen und Schüler des Goethegymnasiums für drei Tage in der Kletterhalle „EnergieWände“ Weimar. Trotz der ganz unterschiedlichen Voraussetzungen von Alter, Vorerfahrungen und teilweise auch Höhenangst, verband alle ein gemeinsames Ziel: Jeder wollte die bis zu 15m hohen Kletterwände nicht nur erfolgreich, sondern auch sicher erklettern. Dafür wollten Herr Merten, Herr Simon und Herr Loll gemeinsam mit ausgebildeten Klettertrainerinnen vor Ort Sorge tragen. 

Nachdem sich die Gruppe am ersten Tag ein wenig kennenlernen konnte und spielerisch erwärmte, ging es auch schon direkt an die Kletterwände!

Die eine Gruppe startete im absprungsicheren Boulderbereich mit verschiedenen Bewegungsrätseln und Boulderrouten. Speziell die komplexeren Routen förderten die intrinsische Motivation, den Boulder zu bewältigen. 

Die andere Gruppe begann im Toprope-Bereich, d.h. Knotenkunde, Sichern mit dem Sicherungsgerät, „Partnercheck“ und Herablassen des Partners von der Wand. Diese Elemente sind im Zweifelsfall überlebenswichtig für den Kletterer.

Die Verwantwortung, welche jeder Einzelne in diesem Moment trug, wurde vor allem jenen bewusst, welche selbst in luftiger Höhe schwebten oder sich voller Vertrauen von der Wand lösen mussten, um auf den Boden abgelassen zu werden. Dies schweißte die verschiedenen Seilschaften noch einmal richtig zusammen, bot aber auch Raum für ein ganz anderes Kennenlernen untereinander. Nach einer angemessenen Mittagspause, bei der das Bistro vor Ort gern genutzt wurde, wechselten die Gruppen ihre Übungsorte und konnten anschließend auch frei ihre neu erworbenen Fähigkeiten austesten. 

Am zweiten Tag wurden die bereits erlernten Techniken noch einmal wiederholt und auf ihre korrekte Ausführung überprüft. Das wahre Highlight folgte jedoch etwas später im Tagesverlauf. Das Sturz- und Falltraining! Die Herausforderung lag hierbei für die Kletternden aus Höhen von zehn bis zwölf Metern den festen Griff zu lösen und einen Sturz in das Sicherungsseil zu simulieren. Durch die absichtliche Vernachlässigung des Sichernden beim Einholen des Seils, konnten hierbei Stürze mit bis zu sechs Metern Falltiefe erzeugt werden, bei dem der sichernde Kletterpartner ebenso nach oben an die Kletterwand katapultiert wurde. Was womöglich beim Zusehen schon die ein oder andere Schrecksekunde bereitet hat, wandelte sich bei den Kletterpaaren in große Freude. Sei es durch das ausströmende Adrenalin oder auch den Stolz der Überwindung der eigenen Ängste. Doch gerade dies war ein enorm wichtiger Schritt dazu auch in brenzligen Situation angemessen und sicher zu reagieren, um in solchen Extremfällen auch richtig reagieren zu können. 

Den dritten Tag zeichnete die abschließende Prüfung zum DAV-Kletterschein aus, welcher freiwillig absolviert werden konnte und bei dem die Schülerinnen und Schüler noch einmal ihr ganzes Können unter Beweis stellen mussten. Welche Punkte mussten noch einmal beim Partnercheck geprüft werden? Wie sollte die Kommunikation zwischen den Kletternden und Sichernden stattfinden? Wer das Projekt aufmerksam verfolgte (und das waren ausnahmslos alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer), für den war die Demonstration dieses Wissens kein Problem und damit bestanden auch alle zehn Prüflinge die Prüfung. Nachdem die Freude über diese Errungenschaft bei allen sichtlich groß war, wurden auch teils ganz neue Herausforderungen gesucht, höhere Schwierigkeitsgrade gewählt oder das Duell mit Herrn Simon und Herrn Merten angestrebt. Nach der abschließenden Feedback-Runde waren sich alle Teilnehmer einig: Dieses Projekt würden sie genau so wieder machen und selbst jene mit Vereinserfahrung im Klettern konnten noch neue Dinge erlernen. Mit diesem schönen Gefühl verließen wir die Kletterhalle und blickten auf drei erlebnisreiche, herausfordernde, lehrreiche und spaßige Tage zurück, welche uns noch lang in Erinnerung bleiben werden. 

Autor: Herr Loll