„Glück auf“

Wir, die Klassen 8c und 8b, hatten am Wandertag, dem 21. März, das Vergnügen, das Erlebnisbergwerk Sondershausen zu besuchen. Es war wirklich eine aufregende Erfahrung! Zu Beginn der Tour trafen wir uns am Schulhof und fuhren mit zwei großen Bussen nach Sondershausen. Dort trafen wir am Schachthof den Tourismusführer. Im Umkleideraum (Bergmännische Kaue) bekamen wir einen Schutzhelm und einen Schutzkittel. Dann ging es auch schon los. Wir kletterten 90 Stufen auf eine sogenannte Hängebank (Als Hängebank werden im Bergbau die Vorrichtungen und Einbauten im Fördergebäude über Tage bezeichnet, die in den Schacht führen). Dort wurden wir mit einem Förderkorb mit etwa 4 m/s in 670 m Tiefe in das Bergwerk eingefahren. Wir wurden mit einem „Glück auf“, warmen 23 °C und offenen LKWs empfangen. Sehr turbulent und mit viel Rütteln und Schütteln fuhren wir nun durch die Stollen. Zwischendurch gab es immer kurze Stopps, wo wir zum Beispiel erfuhren, dass das Erlebnisbergwerk Sondershausen einst ein wichtiger Ort für die Gewinnung von Kalisalz war. Dieses wurde in vielen Bereichen, von der Lebensmittelindustrie bis zur Herstellung von Düngemitteln, verwendet.

Eines der Highlights war die Kahnfahrt. Es gibt im Bergwerk Sondershausen etwa 300.000 m³ an Flüssigkeiten, die aus gesättigten Salzlösungen bestehen. Entstanden sind die Lösungen durch den Betrieb des Spülversatzes sowie der Verarbeitung von Mischsalzen während des Kalisalzabbaus bis Mitte der 80er Jahre. Die Strecke wurde mit etwa 2.500 m³ Salzlauge geflutet. Zum Transport wurden original Holz-Spreewald-Kähne mit akkubetriebenen Außenbordmotoren eingesetzt. Die Beleutung mit leichtem Licht erzeugte eine wunderbar heimliche Atmosphäre. Danach besuchten wir die Ausstellung, die auf 600 Meter Tiefe liegt. Ein weiteres Highlight der Tour war die Tunnelrutsche. Das sogenannte Bohrloch weist ein Gefälle von 40% auf und ist ca. 52 Meter lang. In 4 Sekunden werden ca. 28 Höhenmeter auf einem „Arschleder“ (bergmännischer Gesäßschutz) überwunden. Rutschen musste natürlich nicht jeder. Auch beim Zusehen, ob nun am Einlauf- oder am Auslauf, kam viel Freude auf. Zum Abschluss waren wir noch im Konzertsaal und im Festsaal.

Insgesamt war es ein wirklich spannender, interessanter und unvergesslicher Besuch im Erlebnisbergwerk Sondershausen. Wir haben so viel über die Geschichte des Bergbaus in Thüringen gelernt, und es hat uns wirklich geholfen, das Leben und die Arbeit der Bergleute besser zu verstehen. Und das Benutzen des Arschleders war eine lustige und unterhaltsame Art, den Tag abzuschließen. Wir würden es jedem empfehlen, der Lust auf Abenteuer und Nervenkitzel hat.