Schülerfirma – Über uns

Über unsere Schülerfirma

Wir sind die Schülerfirma des Goethegymnasiums in Weimar „KunstwerkbyGG“. Bei uns werden Schülerinnen und Schüler mit wirtschaftlichen und digitalen Arbeitsweisen vertraut gemacht und erhalten die Möglichkeit, schon im jugendlichen Alter Erfahrungen in einem „Unternehmen“ zu sammeln. Jährlich gibt es Zertifikate für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auch in einer Bewerbungsmappe nützlich sein können. Diese bestätigen die zuverlässige und regelmäßige Mitarbeit in der Schülerfirma im vergangenen Kalenderjahr.


Unsere drei Abteilungen

Die Produktionsabteilung

Die Aufgabe der Produktionsabteilung ist, kreative Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Sie ist das Herzstück der Schülerfirma, da alle Dinge, die am Stand verkauft werden, von ihnen durchdacht und produziert wurden.

Hintere Reihe von links nach rechts: Finja Glanz. Hermine Hauburg.
Vordere Reihe von links nach rechts: Linda Nguyen. Samuel Schneider. Paul Marquardt.
Finja Glanz. Marie- Sophie Gramatte. Samuel Schneider

Die Marketingabteilung kümmert sich darum, dass „Angebot“ und „Nachfrage“ zueinander finden. Die Mitarbeiter behalten die Wünsche der Kunden im Blick und geben diese an die Produktionsabteilung weiter. Sie betreiben Marktforschung, um die Bedürfnisse der Kundschaft herauszufinden, und beobachtet den Absatz. Die Mitarbeiter planen außerdem die Werbung für die Firma sowie Aktionen, die den Verkauf der Produkte steigern können.

In der Finanzabteilung/Buchhaltung werden die Einnahmen und Ausgaben unseres Unternehmens verwaltet. Wichtig ist, dass die Mitarbeiter der Finanzabteilung/Buchhaltung genau Buch führen und Einnahmen und Ausgaben der Firma aufschreiben und einander gegenüberstellen. So lässt sich feststellen, ob ein Gewinn gemacht wurde und das Geld neu investiert werden kann. Zu den Aufgaben der Finanzabteilung/Buchhaltung gehört auch die Abwicklung der Bankgeschäfte wie Kontoeinrichten, Geld einzahlen, Geld überweisen und Kontoauszüge abholen.

Mette Bär

Unsere Unternehmensgeschichte

Gegründet wird unsere Schülerfirma im August 2007 als JUNIOR-Unternehmen mit dem Namen „KunstwerkbyGG“. JUNIOR ist eine Firma, die jedes Jahr seit 1994 verschiedene Schülergruppen mit einer eigenen Geschäftsidee auswählt und diese tatkräftig beim Gründen ihrer Firma unterstützt. Durch den Verkauf von 90 Aktien mit einem Gesamtpreis von 900€ wird ein Startkapital erwirtschaftet, das wie in echt versteuert wird. Ein Jahr lang setzt unsere Firma zusammen mit JUNIOR ihre eigens entwickelte Geschäftsidee – den Verkauf eigenhändig produzierter Kunstgegenstände – um. Bei diesen Kunstgegenständen handelt es sich größtenteils um kreative Bilder mit Fußmotiven, welche unter anderem auch in Fußpraxen ausgestellt werden. Neben dem Ausstellen und Verkaufen bestehen die Aufgaben der elf Jungunternehmer*innen aus dem Erstellen einer Homepage, dem Schreiben von Sitzungsprotokollen, dem Führen eines Kassenbuches und natürlich dem Produzieren des Produktnachschubes. Ein Jahr geht schnell vorüber und der Schülerfirma steht am Ende des Schuljahres im Juni 2008 eine Zwangsauflösung bevor, die aber einstimmig abgelehnt wird. Stattdessen entscheidet sich die Gruppe für eine Neugründung am selben Tag der Zwangsauflösung, unter der Initiative: „Fachnetzwerk Schülerfirmen“ von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS).

Die neue Schülerfirma mit einem grünen Klecks als Logo nimmt neben den altbekannten Tätigkeiten auch neue Aufträge, wie das Erstellen eines Weinetikettes für eine Weinerzeugergemeinschaft oder dem Designen einer Visitenkarte für ein Nagelstudio an. Des Weiteren beteiligt sie sich an sozialen Projekten, wie dem Backen von Plätzchen im Altersheim.

2009 erhält die Schülerfirma von der DKJS Fördermittel von 1000€, welche unter anderem in einen brandneuen Laptop sowie hochwertigere Produktionsmittel investiert werden. Nun können die Jungunternehmer*innen unabhängiger und effizienter arbeiten.

Nach den „Fußbildern“ macht sich die Schülerfirma an neue Ideen. Gezeichnet und ausgestellt wird natürlich immer noch, aber seit 2009 ändern sich die Motive der Malereien und auch die Produktauswahl wird vielseitiger. Die neuen Bilder dürfen die Schüler*innen kostenlos in der Stadtkirche „Sankt Peter & Paul“ (Herderkirche) in Oberweimar ausstellen und erhalten dadurch Interessent*innen und neue Kund*innen.

2011 beginnt die Herstellung eines Geburtstagskalenders, in den man die Geburtstage seiner Verwandten und Freunde in die verschiedenen Monate, illustriert mit je einem der besten Kunstwerke der Firma, eintragen kann. Dieser jährlich wiederverwendbare Kalender wird für lange Zeit der Verkaufsschlager auf den verschiedenen Märkten und Events, die unsere Schülerfirma besucht, um ihr Produkte an den Mensch zu kriegen. 

Dank der DKJS steht die Schülerfirma zeitweise auch mit anderen Schülerfirmen in Kontakt und kann sich von Expert*innen beraten lassen. 2013 findet ein Austausch mit anderen Schülerfirmen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit statt. Die Schülerfirma sammelt Erfahrungen mit der umweltfreundlichen Materialverarbeitung und dem richtigen Recycling. Ende November 2014 wird das Jungunternehmen nach Jena zu einer Schülerfirmenmesse, organisiert von der DKJS, eingeladen. Auch hier findet ein erneuter Austausch mit erfahrenen Unternehmer*innen statt, die den engagierten jungen Mitarbeiter*innen hilfreiche Tipps und Tricks verraten und Einblicke in ihre eigenen Unternehmenskonzepte gewähren.

2014 schafft es unsere Firma auch, sich ihr erstes Qualitätssiegel durch besonders wirtschaftliches, kooperatives und diszipliniertes Arbeiten zu sichern. Das Qualitätssiegel ist eine Auszeichnung, die einmal im Jahr von der Landeskoordinierungsstelle für Schülerfirmen (der DKJS) an Jungunternehmen mit besonders guten Leistungen auf Gebieten wie „Teamfindung“, „Öffentlichkeitsarbeit“ oder „Buchhaltung“ verliehen wird. Doch mit dem Anbruch des Jahres 2015 beginnt für die Schüler*innen der Schülerfirma, die zum Großteil die zwölfte Klasse besuchen auch der Stress, denn die Abiturprüfungen stehen bevor. Somit wird die Arbeit zunehmend eingestellt und auch die Suche nach Nachfolgern stellt sich als vergeblich heraus. Schließlich verlassenen Abiturient*innen die Schule und damit auch ihr schuleigenes Unternehmen, dank dem sie jedoch viel Wissen für das spätere Berufsleben mitnehmen können. Das Schuljahr 2015/16 wird für die Schülerfirma wahrscheinlich das seit jeher unwirtschaftlichste, da die wenigen jüngeren Mitarbeiter*innen für einen geordneten Betrieb nicht ausreichen und sich keine neuen finden lassen.

Erst im September 2016 sucht sich Frau Bunge, die langjährige Chefin der Schülerfirma sowie Kunst- und Geschichtslehrerin ein neues Team für die Wiederaufnahme der Arbeit von „KunstwerkbyGG“. Junge und motivierte Schüler*innen, bereit, die schuleigene Firma zu übernehmen, findet sie in der damaligen Klasse 7b. Fast 20 Schüler*innen wollen sich entweder der Produktions-, Marketing- oder Finanzabteilung anschließen. Eine neue Geschäftsidee muss her: Baumwollsportbeutel. Diese werden mit kreativen Bildern, Mustern oder Sprüchen verziert und entwickeln sich durch verschiedene Sprüh-, Mal- und Nähtechniken zu wahren Unikaten.

Im Frühjahr 2017 hat sich die neue Truppe in der Schülerfirma eingearbeitet und die Produktion ist in vollem Gange. Verkäufe für den Tag der offenen Tür des Goethegymnasiums und für die Gründermesse in Erfurt im März werden vorbereitet, Preise werden kalkuliert, Visitenkarten erstellt und fleißig Texte verfasst. Es werden Produktfotos erstellt, alles wird in Protokollen dokumentiert und an einem freien Tag spendiert sich die Firma von dem hart erarbeiteten Gewinn mal die eine oder andere Riesenpizza. 2017 geht schnell vorbei und für die Schülerfirma beginnt das erfolgreichste Jahr.

Im Februar 2018 findet die Gründermesse in Erfurt statt. Dort gewinnt die Schülerfirma bei einem Pitch-Contest den ersten Platz. Insgesamt 14 Schülerfirmen müssen vor Ort bei einem professionellen Filmteam für ein kurzes Video ihr Unternehmen und ihre Geschäftsidee vorstellen. Eine Jury entscheidet dann, welche Schülerfirma den besten Eindruck macht und verleiht ihr die „Goldene Inge“ – Das Maskottchen der Gründermesse („Ignition“). Außerdem darf die Schülerfirma dem Geschäftsleiter des Unternehmens „Rennsteig Werkzeuge GmbH“, einem der Sponsoren des Contestes, einen Besuch abstatten und bekommt eine Unternehmensführung.

Im Mai wird die Schülerfirma mit ihrem zweiten Qualitätssiegel ausgezeichnet.

Im Juni nimmt die Schülerfirma an einer weiteren Unternehmensbesichtigung in der Heichelheimer Kloßwelt teil, die angeboten hat, das Jungunternehmen mit einer Partnerschaft zu unterstützen. So darf die Schülerfirma zum Beispiel bei einem Fest zur Eröffnung der Kloßsaison im September, mit dem Motto „Auf Kloß geht’s los“, ihre Produkte zum Verkauf anbieten, mit Kund*innen und Gästen ins Gespräch kommen und wird mit kostenfreiem Essen unterstützt.

Im November 2018 übernimmt die Schülerfirma eine einjährige Tierpatenschaft für ein Glöckchenschwein aus dem Erfurter Zoo. Das Schwein wird im Dezember in seinem Stall mit viel Freude besucht und liebevoll als ein Mitglied der Schülerfirma aufgenommen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Schülerfirma gaben ihm den Namen Dørte.

Im Mai 2019 steht die nächste Aktion im Zoo an: ein Verkauf beim Zooparkfest, bei dem die Schülerfirma neben Beuteln, Magneten und Ohrringen das eigenständige Bemalen von Schneckenhäusern für kleine Kinder anbietet. Im späten Herbst 2019 beginnt ein Pilotprojekt zur Digitalisierung, organisiert vom Fachnetzwerk für Schülerfirmen, bei dem die Schülerfirma als eine von wenigen teilnehmen darf. Im Zuge dieses Pilotprojektes bekommt die Schülerfirma im Jahr 2020 eintausend Euro zur Verfügung, welche innerhalb eines halben Jahres in die digitale Entwicklung investiert werden müssen. Mit einem neuen Notebook, Bluetooth-Mäusen und einem Internetanschluss beginnt der schnelle Zugriff auf das Internet. Zuerst wird im Winter 2019 eine eigene Homepage programmiert, im Frühjahr darauf ein Onlineshop auf Etsy, einer Plattform zum Verkauf eigens hergestellter Produkte, hochgeladen und später ein Instagram-Account erstellt. Unter anderem diese Fortschritte verhelfen der Schülerfirma im Herbst 2020 zum 3. Platz beim Bundeswettbewerb des „Klasse-Unternehmen-Siegel“ mit einem Preisgeld von 500€.

Viel hat sich bis heute in der Schülerfirma verändert. Vor allem aber die Mitarbeiter*innen, die eine gute Schülerfirma ausmachen. Ab der 7. Klasse kann man am Goethegymnasium der Schülerfirma beitreten und wir freuen uns immer über neue Mitarbeiter*innen, die entweder der Produktions-, Marketing- oder Finanzabteilung beitreten wollen. Also wenn ihr Lust habt, Erfahrungen für das spätere Leben zu sammeln und kreativ zu werden, dann besucht die Schülerfirma „KunstwerkbyGG“ am Goethegymnasium Weimar.

Jonathan Daniss, Marketing, KunstwerkbyGG